Istanbul, Japan, Sächsische Schweiz, Venedig, Prag, Island, Wien und natürlich meine Homebase Berlin standen mir in diesem Jahr modell und es wird Zeit für ein Résumé. Das Jahr ist so gut wie geschafft und die ruhige, besinnliche Zeit wartet darauf zelebriert zu werden.
2016 war ein spannendes, turbulentes und aufregendes Jahr. Meine ersten beiden Ziele im Februar, Istanbul und eine Rundreise durch Japan, stellen für mich noch immer einen Höhepunkt dar. Zwei Kulturen, wie sie unterschiedlicher von unserer aber auch von ihren Eigenen nicht sein könnten, haben mich in meinem Denken und Handeln stark beeinflusst. Für mich ist es seitdem wichtiger denn je die Welt zu bereisen und andere Kulturen, Bräuche und Traditionen kennen zu lernen um die eigene Weit- und Weltsicht zu verändern.
Wir leben in anstrengenden, ernsten Zeiten in denen politisch Veränderungen sichtbar werden, mit denen ich nicht leben möchte und nicht leben kann. Darum, liebe Leser, reist so viel Ihr könnt. Lernt andere Länder kennen und andere Kulturen zu verstehen. Nur so funktioniert das Zusammenleben verschiedenster Sitten, Gebräuche und Religionen auch im eigenen Land. Reisen bildet!
Auch fotografisch waren die Türkei und Japan sehr sehenswert. Wo in Istanbul völliges Chaos (im positiven Sinne) herrschte und fotografisch die eine oder andere Herausforderung auf mich wartete, waren Japans Motive oftmals sehr aufgeräumt, symmetrisch und perfekt. Ein Kontrast wie er stärker nicht sein kann. Fotografisch haben mich diese Motive in eine andere Richtung gelenkt. Aufgrund der vielen minimalistischen Motive kann ich mich noch mehr auf das Wesentliche im Foto konzentrieren und meine Fotos noch klarer und sauberer komponieren. Dem einen oder anderen ist sicher aufgefallen, dass ich auch meine Bildbearbeitung verändert habe. Meine Fotos sollen noch weicher, noch stiller wirken. Auch farblich hat sich Einiges getan. Wo ich vor zwei Jahren noch Schwarzweißfotos geschossen hätte, lasse ich mich heute gern auf Farbe ein. Besonders schöne, klare Farbkontraste haben es mir angetan. Für mich ein Novum, das ich mit Sicherheit auch 2017 intensivieren werde.
Weiter ging es nach Venedig, meiner absolute Lieblingsstadt in Europa. Die italienische Lagunenstadt an der Adria habe ich auch in diesem Jahr zwei Mal besuchen dürfen und konnte zwei großartige Workshops veranstalten. Nochmals einen großen Dank an die Teilnehmer, die so tapfer mitgezogen sind und auch mir viel Spaß und Freude bereitet haben. Ich werde die Tage so schnell nicht vergessen.
Berlin, meine Basis, kam in diesem Jahr leider etwas zu kurz. Das Jahr begann mit dickem Nebel und ich konnte meine Berlin-Serie trotz mangelnder Zeit etwas weiter ausbauen. Der Nebel verlieh vielen bekannten Motiven, wie den Molecule Men, dem Bodemuseum oder dem Berliner Dom eine ganz eigene und mir sehr sympathische Atmosphäre, die es nicht oft in dieser Stadt gibt. Eine Art „Tod-in-Venedig-Atmosphäre“ quasi. Wunderschön! Für das kommende Jahr habe ich mir fest vorgenommen meine Berlin-Projekte wieder aufzunehmen, neue Spots zu entdecken und neue Dachterrassen fotografisch zu erkunden. Aber auch in Berlin habe ich ein paar neue Ideen bezüglich meiner Workshops umsetzen können. 2016 war das erste Jahr in dem ich neben meinen seit Jahren existierenden Fotoworkshops auch Bearbeitungskurse geben konnte. Die Fotogalerie Photocircle unterstützt mich seit Mitte des Jahres mit einem Raum in Berlin, in dem ich die Entstehung meiner Fotos von A bis Z erkläre und gemeinsam mit meinem Teilnehmern tolle, neue Einsichten in die Fotografie entwickle und umsetze. Danke an dieser Stelle an Thomas Heinrich und sein Team für die großartige Möglichkeit!
Weiter ging es im Oktober in die Sächsische Schweiz. Zusammen mit meinem Freund und Kollegen Daniel Hohlfeld veranstaltete ich den ersten Fotoworkshop im Elbsandsteingebirge. Sechs tolle Teilnehmer, viel Nebel und tolles Fotowetter waren das Resultat dieses Kurses, den wir auch 2017 wieder veranstalten werden. Dazu wird die Sächsische Schweiz auch außerhalb dieses Landschaftsfotografie-Workshops ganz sicher wieder als Motiv herhalten „müssen“. Eine Woche später wartete die goldene Stadt Prag auf mich. Sechs motivierte Teilnehmer aufgeteilt auf zwei Fotoworkshops waren geplant. Zwei erfolgreiche Wochenenden, die besser hätten nicht sein können. Prag ist um diese Jahreszeit immer eine Reise wert. Den Herbst im Elbsandsteingebirge und in der tschechischen Hauptstadt sollte sich niemand entgehen lassen.
Ein weiteres Highlight war der Workshop zusammen mit Sven Herdt, den ich im November für eine Woche in Island unterstützen durfte. Das Jahr der neuen Eindrücke hat auch vor diesem nordischen Inselstaat nicht halt gemacht. Das erste Mal Island im Winter. Das erste Mal Nordlichter. Obwohl ich Island bereits 2011 ausgiebig bereist habe, hätte ich mir nie erträumen lassen solch wunderschöne Naturschauspiele zu Gesicht zu bekommen. Beeindruckend. Überwältigend. Großartig. Ich könnte noch viele weitere Superlative nennen. Viele dieser Eindrücke könnt Ihr übrigens in meinem Reisebericht nachlesen. Das Land der Trolle und Elfen, das Land aus Feuer und Eis wird mich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gesehen haben. Danke an Sven und die
Workshopteilnehmer für eine Woche voller Spaß!
Zu guter Letzt habe ich mir ein entspanntes Wochenende in Wien gegönnt. Die österreichische Hauptstadt war mir bis dato vollkommen unbekannt und ich wollte mich treiben lassen. Zur Abwechslung habe ich keine Vorbereitungen getroffen was die Fotomotive anging und auch die Kamera ließ ich des Öfteren einfach mal Kamera sein. Drei bis vier Spots habe ich dennoch abgelichtet. Darunter die Wirtschaftsuniversität, entworfen von meiner Lieblingsarchitektin Zaha Hadid. Auch der OMV-Tower und der DC-Tower 1 standen vor meiner Kamera. Wien hat so wahnsinnig viel zu bieten, dass ich 2017 mehr als ein Wochenende in dieser Stadt verbringen werde.
Neben den vielen Reisen konnte ich außerdem noch die zweite Auflage meines Buches „Langzeitbelichtung – Für bessere Fotos von Anfang an“ fertigstellen. Nur ein Jahr hat es gedauert bis alle Exemplare der 1. Auflage vergriffen waren. Alles in allem hätte das Jahr 2016 nicht besser laufen können und ich möchte mich herzlich bei allen Bedanken die mich bis hier hin unterstützten und hoffentlich weiter unterstützen werden. Sei es durch Kommentare, Emails, durch das Buchen meiner Workshops, dem Erwerb von Prints, Büchern oder Kalendern. Mein besonderer Dank gilt Gerrit Gericke von Sony Deutschland, der des Öfteren an mich gedacht hat wenn es um ein Feature für diverse Sony-Kameras ging. Danke auch an den Bildner Verlag, Lothar Schlömer, Christian Bildner, Daniel Hohlfeld und Sven Herdt für die tolle Zusammenarbeit.
Macht Euch eine friedliche, besinnliche Weihnachtszeit mit Euren Lieben. Entspannt Euch und denkt an das gemeinsame Miteinander. Nicht nur zur Weihnachtszeit sondern im Rest des Jahres. Kommt gut in das neue Jahr, feiert schön und bleibt gesund!
Euer Ronny